Fang an zu gehen und vertraue darauf, dass der Grund, auf dem du gehst, trägt.
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La belle et la bête
Ein eingebilder junger Prinz wurde zu einem hässlichen hartherzigen Biest verwandelt. Wenn er es schafft, dass jemand ihn liebt und mit ihm sein Leben teilen will, bevor die Rose in dem Glas verwelkt ist, dann wird er zurückverwandelt. Ansonsten muss er für immer ein Biest bleiben.
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Wenn es stimmt, dass nichts verloren geht und nichts entsteht, sondern alles sich wandelt, ist die Metamorphose allgegenwärtig. Dennoch spricht man von ihr, als handle es sich um Zauberei. Kann man die Form ändern, ohne dass sich auch die Identität verändert?
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Ich habe im Leben gelernt, für das zu kämpfen was ich liebe!!!
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Im HIER und JETZT ist die Zukunft und Vergangenheit.
Die Vergangenheit bestimmt das Jetzt, das Jetzt bestimmt die Zukunft.
Wer sich ändern, verbessern, wandeln will, kann das nicht durch gute Vorsätze, schönes Reden und verträumte Gedanken. Sich zu verändern, heißt „kritisch gegenüber sich selbst und seiner Umwelt zu sein“ und „gegenüber Neuem offen zu sein“. Wessen Handeln nur aus dem Erlernten der Vergangenheit bestimmt wird, wie soll er sich verändern.
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Was haben wir davon, wenn wir glauben? Und was bedeutet das heute für den Einzelnen?
Wer glaubt, kann vertrauen, auch wo er nichts sieht: Wer offenen Auges in eine wirre Welt sieht und dabei weiß, dass er geführt wird, kann darauf vertrauen, dass ihm sein Leben gelingt. Der Glaube ist die Grundlage für ein Leben, das diesen Namen verdient.
Lucius Apuleius, Metamorphosen 4,28-6,24 (2er-Jahrhundert):
Das sterbliche Mädchen Psyche ist so schön, dass die Menschen den Kult der Venus vernachlässigen und die Göttin auf Psyche eifersüchtig wird. Sie schickt ihren Sohn Amor, er solle sie dafür sorgen, dass sie sich in irgendeinen unwürdigen Mann verliebt.
Trotz ihrer Schönheit findet Psyche keinen Mann. Ein Orakel prophezeit, sie würde mit einer fliegenden Giftschlange vermählt werden, vor der selbst die Götter zittern. [1] Sie wird auf den Gipfel eines Berges gebracht, von wo sie zu einem wunderbaren Palast entführt wird. Dort wird sie von unsichtbaren Wesen bedient. Der unbekannte Gatte besucht sie immer nur in der Dunkelheit und verschwindet, bevor es hell wird.
Er warnt Psyche eines Tages vor ihren Schwestern, aber sie setzt durch, dass sie mit ihnen sprechen darf. Der Unsichtbare warnt sie noch einmal, sie solle nicht dem Rat der Schwestern folgen, nach seinem Aussehen zu fragen. Die Schwestern kommen mit Erlaubnis des Gatten zu Besuch. Wie sie das alles sehen, erwacht in ihnen der Neid. Sie erkundigen sich nach dem Ehemann. Psyche flunkert ihnen was vor. Auf dem Heimweg stacheln die Schwester ihren Neid an beklagen, dass sie es so viel schlechter getroffen haben, und beschließen, Psyche zu vernichten.
Und wieder warnt der Gemahl vor der Bosheit der Schwestern: Wenn sie erfährt, wie er aussieht, sind sie für immer getrennt und das Kind in ihrem Leib wird keinen göttlichen Vater haben.
Bei einem zweiten Besuch der Schwestern verstrickt sich Psyche in Widersprüche. Die Schwestern ahnen, dass der Gatte ein Gott ist und spinnen weiter ihre Intrigen. Beim nächsten Besuch behaupten sie unter Berufung auf das Orakel, Psyche sei mit einem Drachen verheiratet, der sie demnächst auffressen werde. Psyche gesteht, dass sie ihren Mann noch nie gesehen hat. Sie empfehlen ihr, im Schlafzimmer eine Lampe zu verstecken, ein Rasiermesser bereitzuhalten und dem Drachen den Kopf abzuschneiden.
Psyche bereitet also alles vor, und sobald ihr Mann im ersten Schlaf liegt, holt sie die Lampe, und erkennt Cupido. Sie betrachtet ihn verwundert, spielt mit einem Pfeil, verwundet sich aus Versehen, wird von Begierde ergriffen und fängt an, Cupido zu küssen. Dabei hält sie die Lampe nicht still. Ein Tropfen brennendes Öl fällt auf seine Schulter. Der Gott erwacht, fliegt auf eine Zypresse und erklärt seiner Frau, er habe seiner Mutter nicht gehorcht und sich mit seiner eigenen Waffe getroffen. Jetzt habe ihre Neugier alles verdorben. Die bösen Schwestern würden schon ihre Strafe bekommen und sie selbst sei mit seiner Flucht bestraft genug.
Psyche stürzt sich verzweifelt eine Klippe hinunter, aber der Flussgott setzt sie sanft am Ufer ab. Dort befindet sich Pan, der ihr rät, keinen weiteren Selbstmord zu versuchen und fleißig zu Cupido zu beten.
Psyche geht weiter und kommt zu der einen Schwester. Sie erzählt wie ihr’s ergangen ist und behauptet, Cupido habe sich von ihr geschieden, um die Schwester zur Frau zu nehmen. Die Schwester hat nichts Eiligeres zu tun als von der Felsenspitze zu springen – in den sicheren Tod. Genauso geht es auch der anderen Schwester.
Eine Möwe meldet der badenden Venus, dass Cupido krank im Bett liegt, und deutet an, dass er in Psyche verliebt sei. Venus eilt heim und schimpft ihren Sohn aus. Juno und Ceres versuchen ihren Zorn zu dämpfen. Die Göttin macht sich auf die Suche nach Psyche, um sich zu rächen.
Auf der Suche nach ihrem Geliebten kommt Psyche zum Tempel der Ceres und findet dort ein Chaos vor: Ähren, Erntekränze und Sicheln, alles wüst durcheinander. Psyche schafft Ordnung. Sie bittet Ceres, ihr beizustehen, aber die Göttin weist sie ab: Sie will es nicht mit Venus verderben. Auch Juno weigert sich, ihr zu helfen. Da entschließt sich Psyche, sich der Venus zu stellen.
Inzwischen hat Venus den Merkur gebeten, eine polizeiliche Fahndung nach Psyche einzuleiten. Das bestärkt Psyche in ihrem Entschluss. Die Göttin empfängt sie sehr ungnädig, lässt sie verprügeln und schlägt selbst drauf.
Dann schüttet sie verschiedene Samen zusammen und befiehlt, Psyche solle sie bis zum Abend sortieren. Da kommen Ameisen und nehmen ihr die Arbeit ab. Venus erkennt das nicht an, weil das nicht ihre Leistung war.
Am nächsten Tag soll Psyche eine goldne Wollflocke von Schafen bringen, die an einem Fluss weiden. Psyche macht sich auf den Weg, um ins Wasser zu gehen. Das Schilfrohr hält sie davon ab und erklärt, wie sie die Flocke holen kann: Die Schafe sind bösartig und gefährlich, aber gegen Abend kann sie die Flocken einsammeln, die an den Zweigen hängen. Auch diese Leistung erkennt die Göttin nicht an.
Danach soll Psyche an der Quelle des Unterweltflusses Styx Wasser schöpfen. Jupiters Adler kommt ihr dabei zu Hilfe. Auch jetzt findet Psyche keine Anerkennung. [2]
Die letzte Aufgabe: Psyche soll aus dem Orcus etwas von Proserpinas Schönheit holen, mit der sich Venus für ihren Theaterbesuch am Abend schminken will. Und wieder denkt Psyche an Selbstmord und will sich von einem hohen Turm hinabstürzen. Der Turm hält sie davon ab und erklärt ihr, wie sie in die Unterwelt kommt und wie sie mit den vielen Schwierigkeiten unterwegs fertig werden soll. Vor allem solle sie sich hüten, die Büchse zu öffnen. Psyche folgt den Anweisungen, bekommt das Gewünschte und macht sich wieder auf den Heimweg. Dann aber erliegt sie der Versuchung, von der göttlichen Schönheit ein bisschen für sich selbst Gebrauch zu machen. In der Büchse war aber keine Schönheit, sondern ein Todesschlaf, der Psyche sofort befällt.
Cupido, der im Haus seiner Mutter gefangen gehalten wurde, entwischt durch das Fenster, putzt den Todesschlaf von der Geliebten ab, sperrt ihn wieder in die Büchse und weckt Psyche durch Berührung mit seinem Pfeil auf. Diese liefert die Büchse ab, während Cupido zum Himmel fliegt und Jupiter um Hilfe bittet. Der beruft die Götter zu einer Versammlung ein und gibt bekannt: Der jugendliche Übermut Cupidos soll dadurch gebändigt werden, dass man ihm die Fesseln der Ehe mit der von ihm geschwängerten Psyche anlegt. Damit sich Venus wegen der unstandesgemäßen Verbindung nicht weiter grämen muss, bekommt Psyche einen Pokal mit Ambrosia und wird damit unsterblich. Dann wird Hochzeit gefeiert und bald darauf gebiert Psyche eine Tochter, die den Namen Voluptas erhält.
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